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„Ich weiß, wie Krieg aussieht und wie er riecht“

Interview mit Prof. Gress
(erschienen im Dezember 2023 im STERN)

Sie gelten als „Godfather der Intimchirurgie“, als „Labien-Papst“ und „Vagina-Picasso“. Gefallen Ihnen solche Titel? 

Ich wollte nie so genannt werden. Aber wenn Sie sich als Patientin zwischen 20 Chirurgen entscheiden sollen und da steht bei einem, er sei der Papst seines Faches, weckt das Neugier. 

Sie behandeln Frauen, die sich einen perfekten Körper wünschen. Und Sie operieren in der Ukraine schwerverletzte Soldaten. Gegensätzlicher könnten zwei Welten kaum sein, oder?

Nur auf den ersten Blick, in Wahrheit passt das zusammen: Beides ist Handwerk und ärztliche Kunst. Wir Plastischen Chirurgen korrigieren nicht nur Brüste oder Nasen, sondern nähen auch Gliedmaßen an, operieren Brandverletzungen und Missbildungen, machen Geschlechtsumwandlungen. Gegensätzlich sind nur die Reaktionen darauf: Wer verwundete Soldaten operiert, bekommt Schulterklopfen. Intimchirurgie löst häufig die Frage aus: Muss das sein? 

Genau das wollten wir Sie fragen.

Ich habe mehr als 7000 Frauen operiert, ich weiß also, wie es geht. Schamlippen zu korrigieren ist ein filigranes Kunstwerk: Allein 150 Stiche! Bei Soldaten geht es darum, dass sie wieder gehen oder greifen können, sich mit einem einigermaßen menschlichen Antlitz im Spiegel zu erkennen. Dazu sagt jeder: toll. Stimmt! Aber ich finde das andere auch toll: Ich befreie eine Frau von dem Gefühl, „nicht richtig“ zu sein. 

Lässt sich dieser Leidensdruck mit dem eines Soldaten vergleichen, dessen Arm weggeschossen wurde?

Natürlich nicht. Aber auch jemand, der keinen zerfetzen Arm hat, kann leiden. Und die Lösung ist in zwei Stunden erreicht. Sie fühlt sich befreit und hat ein schönes sexuelles Leben. 

Woher kam Ihr Interesse für die Ukraine?

Ich habe mich immer für russische Geschichte interessiert. Ich war in St. Petersburg, in Moskau, in der sibirischen Taiga. Und dann wollte ich unbedingt Kiew sehen. Dort habe ich meine Frau Iryna kennengelernt. 

Wo waren Sie, als der Krieg ausbrach?

Weihnachten 2021 feierten wir in der Schweiz. Bevor Iryna in die Ukraine zurückkehrte, machte ich ihr einen Heiratsantrag. Als kurz darauf die Manöver an der ukrainischen Grenze begannen, bat ich sie, nach Deutschland zu kommen. Ich kaufte ihr ein One-Way-Ticket, wollte ein bisschen Druck aufbauen. Auch ihr Sohn war gerade in der Ukraine. Hätten sie einen Tag länger gewartet, wäre er wegen der Militärpflicht nicht mehr aus dem Land gekommen.

Iryna: Ich sagte zu meinem Sohn: Lass uns fahren, nach ein paar Tagen können wir ja vielleicht zurückkommen. Wir flogen. Ein Sonntag. Es war die letzte Passagiermaschine, die aus der Ukraine abhob. 

Was ist mit Ihrer Familie?

Iryna: Mein Bruder ist in der Armee. Sein Sohn kam diesen Sommer in die Schule. Sie haben die Schule danach ausgesucht, ob sie einen Bunker hat. Vor wenigen Wochen gab es einen Angriff auf die Stadt, in der meine Eltern leben. Am nächsten Morgen rief ich sie an. In den Minuten, bis sie den Hörer abnahmen, ging ich durch die Hölle.

Herr Gress, Sie sind nicht der einzige Plastische Chirurg, der ehrenamtlich Hilfseinsätze im Ausland macht. Nutzt so ein Engagement der Profilierung? 

Ich sehe mich nicht als Held. Meine Frau und ich haben uns gefragt, wie wir helfen können, als der Krieg begann. Im Sommer haben wir ein Fundraising gestartet. 85 000 Euro kamen zusammen. Damit habe ich Materialien für Krankenhäuser gekauft. Iryna hatte Kontakt zu einem Militärkrankenhaus südwestlich von Kiew. Dort brachten wir die Medikamente und Materialien hin. Als ich die Verwundeten dort sah, beschloss ich, wiederzukommen, zu operieren und schwere Fälle nach Deutschland zu bringen. Inzwischen waren wir fünf Mal dort. 

Welche Verletzungen sahen Sie? 

Zerfetzte Arme und Beine, offener Bauch, Durchschuss durch den Kopf, fehlendes Gesicht. Da liegt ein Achtzehnjähriger vor dir, dem der linke Oberarm fehlt, die rechte Hand, das linke Bein und das linke Auge – der wird sich nicht mal im Rollstuhl fortbewegen können, weil er keine Hände mehr hat. Solche Verletzten kommen täglich. Die Menge und Intensität der Verstümmelungen machen sprachlos. Ich schätze, 80 Prozent brauchen ein Leben lang medizinische Betreuung. 

Unter welchen Bedingungen arbeiten die Chirurgen?

Es gibt grobe Spezialisierungen. Aber eigentlich operiert jeder, was er kann. Das ist auch erforderlich bei der Menge an Verletzten. Es fehlt selbst an simplen chirurgischen Instrumenten. Nahezu alle Patienten benötigen aufwändige Rekonstruktionen, die wegen fehlender mikrochirurgischer Möglichkeiten nicht oder nicht im nötigen Umfang angeboten werden können. Das Problem bei einem zerfetzten Arm sind nicht die Knochen selbst, sondern die Haut, um Weichteile abzudecken und damit vor Infektionen zu schützen. Das setzt voraus, dass man einen größeren Gewebeblock mit Haut entnehmen und an Arterien und Venen anschließen kann, damit er durchblutet wird. Das ist Aufgabe der Mikrochirurgie.

Machen Sie solche Gewebeverpflanzungen in der Ukraine?

Nein, dazu braucht man ein Team und engmaschige Nachsorge. Wenn eine Thrombose entsteht und die Gewebelappen flöten gehen, ist es eine Katastrophe, und ich möchte Patienten nicht zusätzlich in Schwierigkeiten bringen. Die haben schon genug Leid hinter sich. Ich operiere deshalb solche Fälle in München. Zum Beispiel einen jungen Mann mit einem Durchschuss. Das halbe Gesicht war weg, ein Auge, die knöcherne Augenhöhle, die halbe Nase. Ihn haben wir zunächst nach Lübeck transportiert, dort haben sie den Augenboden rekonstruiert, er bekam ein Kunstauge, sie begannen, die Nase zu rekonstruieren. Die war allerdings noch immer ein dicker Fleischklops. Ich habe daraus wieder eine Nase gemacht. Ich hatte auch einen Patienten mit einem offenen Rücken… 

Was heißt offener Rücken?

Durchschuss der Wirbelsäule. Er hatte eine Querschnittslähmung. Den habe ich zweimal im Militärkrankenhaus besucht. Am dritten Tag war das Bett leer. Er war tot. Hätte man den nach Deutschland gebracht, den Rücken abgedeckt mit mikrochirurgischen Verfahren, wäre er noch am Leben. 

Viele Verletzte, so ist zu hören, verbluten auf den Schlachtfeldern. 

Ich habe keine Statistik, aber wir hören die Geschichten der Patienten. Einer erzählte, er sei plötzlich ins Gras gefallen, alles fühlte sich warm an. Als er aufstehen wollte, konnte er es nicht. Er hatte er keine Beine mehr. 

Kriegsversehrt, ein Wort wie aus dem letzten Jahrhundert. Was bedeutet es heute, mit entstelltem Gesicht oder amputierten Gliedmaßen zu leben? 

Die Ukraine hat 40 Millionen Einwohner. Die Hälfte sind Männer, davon die Hälfte in kampffähigem Alter. Irgendwann wird man auf den Straßen der Ukraine nur noch Krüppel sehen. Darum ist es so wahnsinnig wichtig, dass dieser Krieg aufhört. Ich bin kein Politiker. Aber ich weiß, wie Krieg aussieht und wie er riecht.

Wie riecht Krieg? 

Nach geronnenem Blut. Nach blutdurchtränkter Kleidung, verklebten Haaren. Krieg ist Kampf um Territorium. Und für die Menschen unendliches Leid. Dieser verzweifelte Blick, den werden Sie nicht mehr los. Und dann lese ich in den Medien, die Deutschen seien kriegsmüde. Da kann ich nur kotzen. Wir sitzen hier, wir haben keinen Bombenalarm. Und wir sind kriegsmüde? Wenn ich so operieren würde, wie manche Politiker agieren, wäre ich im Gefängnis. Ich wünsche mir Politiker, die Eier haben. Ich kann die Feigheit unseres Kanzlers nicht ertragen, der sich unter der Schürze von Biden versteckt: Wir liefern nur dann Panzer, wenn es die Amis auch machen. 

An welche Lösung denken Sie?

An viel mehr Material, Flugzeuge, Panzer, alles, was wir zur Verfügung stellen können. Die Ukraine müsste so viel Kriegsgerät haben, dass sie die Russen aus dem Land schießen können.  

Viele der operierten Soldaten kehren später zurück in den Krieg. Können Sie das nachvollziehen?

Ja. 

Haben Sie in Ihrer Praxis auch russische Patientinnen?

Ich hatte viele. Jetzt nicht mehr. 

Wieso?

Der Zufluss ist durch den Krieg abgeebbt. Ich würde mich allerdings auch schwer tun mit russischen Patienten.

Muss man als Arzt nicht für jeden da sein?

Muss man nicht. 

Nicht? 

Nein. Die Patientinnen kommen ja nicht zu mir, weil sie ein ernsthaftes medizinisches Problem haben, das nur ich behandeln kann. Wer ein akutes medizinisches Problem hat, dem helfe ich, der kann vom Mond kommen. Aber den Patienten, die zu mir kommen, geht es um Verschönerung. 

Vorhin sprachen Sie aber vom großen Leidensdruck Ihrer Patientinnen.

Der ist nicht lebensbedrohlich. 

Würden Sie auch russische Soldaten operieren?

Ja, natürlich. Das Leid der jungen Männer, die diesen Krieg nicht angezettelt haben, kann ich verstehen. 

Lernen Sie bei den Operationen in der Ukraine dazu? 

Immer. Ich hatte einen Jungen, der hatte einen Penisdurchschuss. Man trifft in München keinen mit einem Penis-Durchschuss, das kann ich Ihnen sagen. 

Konnten Sie ihm helfen?

Ja. Der hat mir später ein Video geschickt – wie er im Stehen pinkelt. Ich will aber auf mein Anliegen zu sprechen kommen.

Das wäre? 

Die wahnsinnig schlechte Logistik der Krankentransporte zwischen der Ukraine und Deutschland. 

Was meinen Sie mit Logistik?

Dass Patienten dorthin transportiert werden, wo sie am besten aufgehoben sind. 

Was spricht dagegen?

Das deutsche Kleeblatt-System, das ursprünglich dazu diente, Coronapatienten auf die Krankenhäuser zu verteilen. Heute entscheiden Sanitäter, die dafür zuständig waren, über die Verlegung von Kriegsverletzten. Alle, die in Deutschland behandelt werden sollten, sind woanders gelandet. Wir mussten sie selbst einsammeln und in die Kliniken bringen, die wir gewonnen hatten. 

Haben Sie ein Beispiel?

Der Soldat Viacilaw hatte einen offenen Oberschenkel. Ein Riesenloch. Da war kein Hüftknochen mehr. Haut, Muskeln, alles fehlte. Er fiel um, wenn er stehen sollte, zusätzlich hatte er eine Bauchverletzung. Er brauchte Spezialisten. Ein Freund von mir ist Chef der Plastischen Chirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er sagte, er nimmt ihn, braucht aber eine Krankenversicherung und Kostenzusage. Habe ich besorgt. Doch diese Pfeifen vom Kleeblatt haben ihn nach Ludwigsburg gebracht, obwohl er einen Zettel dabei hatte: München. Er war zwar in Deutschland, aber im falschen Krankenhaus. 

Müssten solche Verletzte nicht vor allem schnell behandelt werden?

Sofort. Es dauert schon in der Ukraine lang, bis sie die Erlaubnis bekommen, das Land zu verlassen. Patienten, die noch in der Ukraine sind, haben in Deutschland keinen Status als Kriegsflüchtlinge. Sie brauchen eine Einladung. Die kann ein deutsches Krankenhaus allerdings nur schicken, wenn die Kosten übernommen werden. Ich habe Gesundheitsminister Lauterbach geschrieben: Können Sie mir nicht eine Vollmacht geben dafür, damit die Kostenfrage keine Rolle mehr spielt? Keine Antwort. 

Wurde Soldat Viacilaw noch behandelt?

Ja, aber ihn zu holen, hat einen Monat gedauert. Nach der Behandlung brachte man ihn, so wie andere Soldaten, in ein Hotel in München. Keiner kümmert sich, sie bekommen nichts zu essen, werden mit Bürokratie zugeschissen. Müssen sich als Kriegsflüchtlinge registrieren, sollen mit den Unterlagen aufs Amt. Warum müssen Kriegsverletzte überhaupt aufs Amt? Ein Soldat sollte sich anmelden, der konnte nicht mal aufstehen. Wir haben den Sozialdienst angerufen. Nach zweieinhalb Monaten kam jemand vom Amt zu ihm. 

Was genau fordern Sie? 

Es sollte ein Kontingent dafür geben, diese armen jungen Menschen zu betreuen. In den Niederlanden und Skandinavien werden verletzte Soldaten von Anfang bis Ende umsorgt. 

Was verbindet Sie noch mit der Ukraine?

Meine Frau hat eine Datscha, mit Hühnern, wir lieben es, dort zu sein, Kartoffeln zu stechen und Himbeeren zu pflücken. Meine Schwiegereltern leben dort. Familie hat in der Ukraine einen sehr hohen Stellenwert, ganz anders als bei uns. 

Iryna: Hast du das schon gezeigt? 

Das ist ein Orden. Ich bekam ihn vom ukrainischen Militär. Ich bin der erste deutsche Arzt, der ihn bekommen hat. 

Sind Sie stolz auf den Orden?

Ja klar. Ich hab noch nie einen bekommen. 

Iryna: Ich bin auch sehr stolz auf ihn.

Meine Frau verdient den Orden mehr als ich. Sie organisiert, dass sich Menschen um die verletzten Soldaten in Deutschland kümmern. Sie wird nie müde.

Wie wird man Schönheitschirurg?

Ich bin Plastischer Chirurg. Eigentlich wollte ich Schauspieler werden. Ich habe die Aufnahmeprüfung an der Otto Falckenberg Schule gemacht, nicht bestanden, dann am Max Reinhardt Seminar in Wien, auch nicht bestanden. Danach dachte ich mir, bevor ich an der Mindelheimer Volksbühne lande, mach‘ ich was anderes. 

Und zwar?

In Brasilien hatte ich den Sohn eines bekannten Chirurgen beim Fußballspiel an der Copacabana getroffen. Sein Vater war Ivo Pitanguy, eine Ikone dort. Wir waren in seiner Klinik. Da war mir klar: Das ist das, was ich machen möchte. 

Medizin?

Nein, plastische Chirurgie. Ich wollte nie Medizin studieren. Krankheiten anderer Menschen interessieren mich nicht. 

Das klingt erstaunlich von einem Arzt.

Ich wollte künstlerisch arbeiten. Und für plastische Chirurgie braucht man ein künstlerisches Auge. Das Gemälde hier ist von mir, mein einziges Landschaftsbild. Sonst male ich nur Personen.

Gress zeigt auf ein großes Bild, das an der Querseite seines Büros hängt. 

Iryna: Das ist in der Ukraine, wir waren da für unsere Hochzeitsreise. Tschaikowski hat an diesem Ort seine Inspiration für „Schwanensee“ gefunden. 

Was ist „schön“ im Intimbereich?

Das ist sehr subjektiv. Was die meisten als hübsch empfinden, ist, dass die inneren Schamlippen nicht über die äußeren hängen. Es soll straff aussehen. 

Gilt das auch für Minderjährige? Seit Jahren wird über ein Verbot von Schönheitsoperationen diskutiert. 

Minderjährige operiere ich nicht an der Brust, aber ich mache Genitaloperationen, wenn ein Befund vorliegt. Meine jüngste Patientin war 13 und hatte zu große Schamlippen. Da müssen beide Eltern einverstanden sein. Wenn man Ohren anlegen kann bei 13-Jährigen, kann man auch Labien operieren. Wenn sich jemand sonst nicht sexuell entwickeln kann, finde ich die Operation gerechtfertigt. 

Ihr Fach wurde von Kollegen anfangs sehr abschätzig betrachtet. Ist das noch so? 

Nein. Diese Art Chirurgie ist international mit meinem Namen belegt. Ich habe neue Operationsmethoden entwickelt und dazu publiziert. Den Erfolg neiden mir viele.

Wissen Sie mehr über weibliche Empfindungen als Frauen selbst?

Zumindest kenne ich sie anatomisch besser. Die zweithäufigste Operation im Genitalbereich sind Vaginalverengungen. Frauen, die nach Geburten eine weite Vagina haben und keine Stimulation mehr empfinden. Gynäkologen sagen: Du hattest zwei Geburten, damit musst du jetzt zurechtkommen. Nein! Man kann es wieder so machen, dass das perfekt sitzt und – just a second…

Gress greift Dildos aus einem Fach, einer gelb und größer, einer rot und kleiner. 

Ich frage die Patientinnen: Und, wie schaut der Ihres Mannes aus? Frauen zeigen immer auf das rote Modell, die Männer auf das gelbe. Wenn es wieder mit der Vagina zusammenpasst, ist es erfolgreiche Chirurgie.  

Ist es nicht unfair, dass Frauen immer perfekt sein sollen, im Job, in der Familie, jetzt auch noch untenrum?

Eine Feministin sagte: „Jetzt gibt es schon wieder was, was wir Frauen für euch Männer machen müssen.“ Da habe ich gesagt: „Sie haben das nicht verstanden, das machen die Frauen für sich.“ 

Das müssen Sie so sagen

In über 95 Prozentder Fälle ist die OP ein Wunsch der Frauen. Ich gebe Ihnen recht, dass es bei der Brust anders ist. Da sitzen die änner daneben, zücken den Playboyund sagen: So hätte ich es gerne.

Während des Gespräches rücken Iryna und Stefan Gress immer näher aneinander, irgendwann legt sie ihren Arm um ihn, sie lehnen die Wangen aneinander.

Wann fahren Sie wieder in die Ukraine?

Im Februar wahrscheinlich. 

Haben Sie Angst, dort zu sein?

Nein. Du, Honey?

Iryna: Nein. Bei Alarm läuft keiner mehr in einen Bunker. Man geht einfach weiter. Das ist ihr Leben jetzt. Sie haben sich daran gewöhnt. Wenn du bei jedem Bombenalarm in einen Bunker gehst, kannst du sonst nichts mehr machen. 

Herr und Frau Gress, wir danke Ihnen für dieses Gespräch

Das Interview führten Ingrid Eißele und Jana Luck

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