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Boulevardmagazin Brisant

ARD
ARD-Bericht vom 10. August 2004

Brustoperationen, Fettabsaugen und Lippenaufspritzen – solche Schönheitsoperationen sind mittlerweile auch hierzulande ziemlich verbreitet. Doch der Schönheitswahn nimmt kein Ende. Immer wieder erreichen uns neue Trends aus den USA, dem „Land der unbegrenzten Verschönerungen“. Anscheinend machen die Schönheitsjünger vor nichts mehr Halt. Jetzt wird sogar der Intimbereich einem Schönheits-Check unterzogen.
Der Wunsch nach perfekter Schönheit per Skalpell wächst und wächst. Experten schätzen, dass der deutsche Markt pro Jahr um zehn bis 15 Prozent zunimmt.

Wer schön sein will muss leiden

Immer mehr Regionen des Körpers werden zum Thema der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Nicht mehr nur Gesicht, Nase, Brüste, Bauch und Oberschenkel sollen verschönert werden. Auch die Vagina lässt sich auf Wunsch gestalten. Der Trend kommt mal wieder aus den USA. Dort sind so genannte Vaginalverschönerungen der letzte Schrei.

Mit dem Wusch tragen sich viele Frauen – weiß der plastische Chirurg Dr. Stefan Gress aus München. Zehn bis zwanzig Mal in der Woche führt er die Operation mittlerweile durch. Zuerst werden Vorstellungen und Möglichkeiten mit der Patientin besprochen. Der häufigste Wunsch ist das Kürzen der inneren Schamlippen. Unter örtlicher Betäubung muss dafür die Haut mit einem Laserskalpell durchtrennt werden. Der Eingriff dauert ein bis zwei Stunden. Wenn keine Nachblutung einsetzt, kann die Patientin kurz nach der Operation bereits wieder nach Hause gehen. Laut Dr. Stefan Gress sind die Risiken des Eingriffes gering.

Fern jeder Realität

Die Frauen orientieren sich an Idealbildern, die wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben. Viele wollen im Intimbereich wieder so aussehen, wie sie als Jugendliche aussahen. Doch mit dem Alter verändert sich der Körper. Nur das Skalpell kann diesen Vorgang stoppen. 3.000 bis 4.000 Euro kostet die Schamlippenverkleinerung. Natürlich birgt dieser Eingriff auch Risiken. Ob und in welchem Ausmaß Frauen bereit sind, sich dem „Schönheitswahn“ anzuschleißen, muss jede Frau für sich selbst entscheiden.